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Preisträger

2007: Ehrenmedaille für Günter Verheugen
Der Vizepräsident der Europäischen Kommission, Günter Verheugen, hat sich persönlich ausserordentlich für die Reduktion von Tierversuchen eingesetzt. Vor allem als Gastgeben der Brüsseler Konferenz „Europe goes Alternative“ und mit der Gründung der EPAA hat er die Industrie fest in diese Bemühungen eingebunden. Dies zeigt, dass Europa eine führende Rolle im Tierschutz übernehmen kann. Günter Verheugen setzt sich vor allem auch dafür ein, dass bereits existierende und validierte Ersatzmethoden auch wirklich umgesetzt werden. Die Übergabe der Medaille erfolgte am 26. November 2007 in seinen Amtsräumen in Brüssel.
 
2007: Der mit 25.000 EURO dotierte Doerenkamp-Zbinden Preis geht zu gleichen Teilen an die österreichische Organisation zet und an die Akademie für Tierschutz des Deutschen Tierschutzbundes.
 
Seit vielen Jahren spielt die Akademie für Tierschutz (Neubiberg bei München) des Deutschen Tierschutzbundes eine konstruktive Rolle bei der Entwicklung und Umsetzung von Alternativen zu Tierversuchen.
Besonders die Tatsache, dass die Akademie eigene Zellkultur-Labors betreibt, um sich an der Entwicklung neuer Methoden beteiligen zu können, hat den Stiftungsrat der DZS bewogen, den Doerenkamp-Zbinden Preis 2007 an die Akademie für Tierschutz zu vergeben.
 
Mit der Ausrichtung der Linzer Kongresse leistet zet, das österreichische Zentrum für Ersatz- und Ergänzungsmethoden zu Tierversuchen, seit vielen Jahre einen grossartigen Beitrag zur Verbreitung von Alternativmethoden.
Seit 2007 erbringt der in Linz und Wien ansässige Verein mit neuen Labors in Linz ausserdem einen eigenen Beitrag zur Entwicklung von Alternativmethoden. Dies gab den Ausschlag für den Stiftungsrat der DZS, zet mit dem Doerenkamp-Zbinden Preis 2007 auszuzeichnen.
 
2006: Prof. Dr. David Dewhurst

Der Stiftungsrat der Doerenkamp-Zbinden Stiftung für versuchstierfreie Forschung hat den Dorenkamp-Zbinden Preis 2006 einstimmig an Prof. Dr. David Dewhurst von der Universität Edinburg vergeben.
David Dewhurst erhält den Preis für seine hervorragenden Beiträge zum Ersatz von Tieren in der universitären Physiologie- und Pharmakologie-Ausbildung.
Dewhurst ist Direktor für Wissensvermittlung (Learning Technology) und versorgt die Hochschullehrer in Medizin und Tiermedizin mit der nötigen Technology.
Bevor David Dewhurst 1999 nach Edinburg kam, war er Professor für Gesundheitswissenschaften (Health Sciences) an der Universität Leeds, wo er über 12 Jahre Programme für Computer basiertes Lernen entwickelte (sie werden vom Sheffield BioScience Programm vertrieben). Er ist auch Direktor des IUPHAR (International Union of Pharmacologists)-Unterrichts-Komitees und Mitglied des British Pharmacological Society (BPS)-Unterrichts-Subkomitees .
Bereits 1986 begann David Dewhurst, Alternativen in der Ausbildung zu entwickeln und anzuwenden. Er konzentrierte sich auf die Entwicklung und Evaluierung von interaktiven Multimedia Computer gestützte Lernprogramme zum Ersatz von Tieren in Pharmakologie und Physiologie. Sein Team entwickelte über 40 solcher Programme, über die Hälfte davon kann die „klassischen“ Tierversuche im Unterricht ersetzen. Seine alternativen Computerprogramme wurden für die verschiedensten Plattformen und Betriebssysteme entwickelt und sind in über 60 Ländern der Welt im Einsatz. Jedes seiner Programme erstreckt sich über mehrere Stunden Ausbildungszeit und kann sowohl zusammen mit einem Tutor oder auch selbständig verwendet werden.
Die Arbeit David Dewhursts wurde überwiegend vom Lord Dowding Fund gefördert, er erhielt aber auch Förderung vom britischen Home Office, der DZS und von ECVAM.
Für seine Arbeit wurde Dewhurst bereits mit dem FISEA-Preis ausgezeichnet (1998), beim2. Weltkongress über Alternativen zu Tierversuchen in Utrecht (1996) erhielt er den Multimedia-Award.
Die Bewertung der Ausbildungsqualität dieser Lehrmethoden war stets eine wichtige Komponente bei der Arbeit von David Dewhurst. Dies war wichtig, um skeptische Kollegen weltweit davon zu überzeugen, dass mit alternativen Ausbildungsmethoden gute Lernergebnisse auch ohne Tierverbrauch erzielt werden können. In über 170 wissenschaftlichen Publikationen lässt sich seine wissenschaftliche Arbeit verfolgen.
Als Ko-Direktor gründete Dewhurst zusammen mit Jan van der Valk (Universität Utrecht, NL) auch das Europäische Zentrum für Alternativen EURCA (www.eurca.org), das zum Ziel hat, alternative Ausbildungsmethoden zu verbreiten und ein Netzwerk von Hochschuldozenten mit Erfahrungen in solchen Methoden in allen EU-Ländern aufzubauen.
 
2005: Dr. Manfred Liebsch und Dr. Herman B. W. M. Koëter

Herman B. W. M. Koëter, Deputy Executive Director und Director of Science bei der European Food Safety Authority (EFSA), Parma, Italien, und Manfred Liebsch, Wissenschaftlicher Direktor und Leiter der Sektion Alternativmethoden bei ZEBET/BfR, Berlin erhielten ihren Preis in Anerkennung ihres erfolgreichen Einsatzes zur Implementierung von vier in vitro Alternativmethoden für die Toxizitätsprüfung in die OECD-Richtlinien. Herman Koëter war bis vor kurzem Principal Administrator in der Environment, Health and Safety Division der
OECD in Paris, Manfred Liebsch verbrachte ein ganzes Jahr als Gast in dieser Abteilung, um diesen Methoden ihre verdiente Anerkennung zu verschaffen. Bei den vier Methoden handelt es sich um die OECD Richtlinien 428 “Skin Absorption: in vitro Method”, 430 “In Vitro Skin Corrosion: Transcutaneous Electrical Resistance Test (TER)”, 431 “In Vitro Skin Corrosion: Human Skin Model Test” und 432 “In Vitro 3T3 NRU phototoxicity test”. Alle vier Methoden stellen reines Replacement dar, weltweit wird dies zu einer enormen Einsparung an belastenden Tierversuchen führen. (ALTEX 22, 3/05, Seite 158)


2004: PD Dr. Franz P. Gruber

Mit dem Preis wird das Lebenswerk von Franz P. Gruber im Dienste des wissenschaftlichen Tierschutzes gewürdigt. Der Stiftungsrat (der Doerenkamp-Zbinden-Stiftung) hält Franz P. Gruber im besonderen Masse für geeignet, diesen Preis zu empfangen, hat er doch die erfolgreiche Tätigkeit als Tierschutz-beauftragter und Leiter einer der modernsten tierexperimentellen Institutionen und damit verbunden die Beamtung in gehobener Position auf Lebenszeit aufgeben, um sich ganz seinem Ideal, der Förderung von wissenschaftlichem Tierschutz und Alternativmethoden, zu widmen. Sein erfolgreiches Wirken in zahlreichen internationalen Gremien, insbesondere aber auch für das Wissenschaftsjournal ALTEX und die Stiftung FFVFF, macht ihn zu einer zentralen Persönlichkeit im europäischen Raum und darüber hinaus. (ALTEX 21, 2/04, Seite 84)

2002: Dr. Coenraad F. M. Hendriksen

Coenraad Hendriksen wird der Preis für seine herausragende Arbeit in der Erforschung von humanen Endpunkten in Tierversuchen sowie seinem Beitrag zur Leidensverminderung bei der Vakzine Produktion verliehen. Hendriksen hat sich in den letzten Jahren vor allem im Bereich der biomedizinischen Forschung hervorgetan. Zusammen mit Forscherkollegen hat er neue Methoden für die Prüfung von Tetanus- und Diphterievakzinen entwickelt, welche zu einer starken Leidensverminderung bei den Versuchstieren geführt haben. (ALTEX 19, 4/02. Seite 221)


2001: Prof. Alan Goldberg and Ian Kimber

1981 hat Alan Goldberg das Johns Hopkins Center for Alternatives to Animal Testing (CAAT) gegründet und ist seitdem dessen Direktor. Er gilt als führende Persönlichkeit im Bereich der ideellen Förderung, der Entwicklung und Validierung von alternativen Methoden in der Toxikologie. Zur Zeit ist er Präsident der In Vitro Specialty Section der Society of Toxicology. Er hat in zahlreichen Kommissionen der  nationalen und internationalen Organisationen mitgewirkt, welchen der Schutz der öffentlichen Gesundheit obliegt. Dazu gehören das nationale Advisory Committee on Alternative Toxicological Methods, die in Paris ansässige Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sowie die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA). (ALTEX 18, 4/01, Seite 289)

Ian Kimber erhält den Preis für seine vor kurzem durchgeführten Studien mit Expressions-Systemen (Genomen und Proteomen) zur Evaluation von toxischen Effekten, zur Verwendung von in vitro Methoden und für seinen Beitrag zur Risikoabschätzung. Ein weiteres Verdienst von Kimber ist die Entwicklung des lokalen Lymphknotentests (LLNA) an der Maus, einer Refinement-Alternative zum bisherigen Sensibilisierungstest am Meerschweinchen. Für den Lymphknotentest werden weit weniger Tiere benötigt als bisher; vor allem aber verursacht der Versuch bedeutend weniger Leiden und Stress als die bisherige Standardmethode. (ALTEX 18, 4/01, Seite 289)


2000: Prof. Dr. Horst Spielmann und Dr. Vera Rogiers

Direktor und Professor Horst Spielmann, Leiter der ZEBET im BgVV Berlin, erhält den Doerenkamp-Zbinden-Preis 2000 sowohl für seine wissenschaftliche Tätigkeit, die dazu beitrug, Tierversuche durch in vitro Methoden zu ersetzen wie auch für seine vielschichtige politische Tätigkeit im Bereich Tierschutz. (ALTEX 17, 2/00, Seite 86)

Vera Rogiers, Professorin an der Fakultät für Medizin und Pharmazie der Freien Universität Brüssel, erhält den Doerenkamp-Zbinden-Preis 2000 für ihre unermüdliche Arbeit und ihre grossartigen Erfolge im Bereich von in vitro Modellen anstelle von Tierversuchen. (ALTEX 17, 2/00, Seite 87)


1999: Prof. Andrew Rowan

Andrew Rowan's Lebenswerk als "Advocate for Laboratory Animals" wird mit dem Doerenkamp-Zbinden-Preis 1999 honoriert.


1998: Prof. L.F.M. van Zutphen

L.F.M. van Zutphen, Universität Utrecht/Holland, erhält den Doerenkamp-Zbinden- Preis 1998 für die Arbeit, die er in Europa zur Einführung von Alternativmethoden bei der Produktion von monoklonalen Antikörpern geleistet hat . In Europa gibt es auf diesem Gebiet kaum mehr Versuche mit Mäusen (Ausnahme Russland), ganz im Gegensatz zu den USA, wo (1998) immer noch in vivo gearbeitet wurde. Mittlerweile gilt auch in den USA die Produktion von monoklonalen Antikörpern in der Ascitesmaus als veraltet und wird nicht mehr mit öffentlichen Mitteln finanziert, was einer praktischen Abschaffung dieser Technik gleichkommt.


1997: Dr. Michael Irwin, Dr. Carl Pinkert und R. Moffatt (†)

Die Arbeitsgruppe der Dres. Irwin, Pinkert und Moffatt (†), Universität Alabama/USA, erhält den Doerenkamp-Zbinden-Preis 1997 für "Identification of Transgenic Mice by PCR Analysis of Saliva". Transgene Mäuse, in deren Erbgut fremde Erbanlagen eingeschleust wurden, müssen ständig auf ihre genetische Identität überprüft werden. Diese notwendige Kontrolle war bisher jährlich für Tausende von Labortieren mit einem schmerzhaften Prozess zur Blutgewinnung verbunden. Dank des Ergebnisses dieser Arbeit muss für diese Untersuchung kein Blut mehr entnommen werden. Die genetische Analyse kann stattdessen an Speichelflüssigkeit durchgeführt werden, die durch Spülung des Mundes zu gewinnen ist.


1996: Prof. A. Wendel und Dr. T. Hartung

Albrecht Wendel und Thomas Hartung, Lehrstuhl für biochemische Pharmakologie an der Universität Konstanz, erhalten den Doerenkamp-Zbinden-Preis 1996 für "Eine Methode zum Ersatz des Kaninchen-Pyrogentests durch humanes Vollblut". Die Prüfung auf fiebererzeugende Verunreinigungen ist eine notwendige Sicherheitsprüfung für Medikamente, die jährlich in Deutschland an zehntausenden von Kaninchen durchgeführt wird. Mit dem Ziel diese Methode abzulösen und direkt auf den Menschen übertragbar zu machen, wurde eine in vitro Methode entwickelt, die sich die grundlegenden Mechanismen der Fieberentstehung im Menschen zunutze macht. Im Blut des Menschen enthaltene immunkompetente Zellen setzen bei Kontakt mit Pyrogenen natürliche Botenstoffe frei, die in dem neuen Test gemessen werden.


1990: Dr. P.A. Flecknell

Paul A. Flecknell vom Comparative Biologic Center, Medical School, Newcastle upon Tyne in England erhält den Doerenkamp-Zbinden-Preis 1990 für seine wissenschaftliche Arbeit über "Anästhesie von Laboratoriumstieren - Behandlung chronischer Schmerzen bei Laboratoriumstieren". Mit dieser Auszeichnung wird Paul A. Flecknell für seine langjährigen wissenschaftlichen Studien über Verminderung von akutem und chronischem Schmerz bei Laboratoriumstieren geehrt. Er hat die experimentellen Techniken für die Anästhesie von Laboratoriumstieren verfeinert und hat Methoden entwickelt, die es ermöglichen, den Schmerz zu bekämpfen, ohne die biologischen Funktionen der Tiere wesentlich zu verändern. Er hat viele Forscher in den Techniken der Behandlung von Laboratoriumstieren unterrichtet und hat auch die Methoden der Lokalanästhesie, z. B. für wiederholte Blutentnahmen, verbessert. Ein anderes sehr wichtiges Arbeitsgebiet von Paul A. Flecknell ist die Beurteilung des Gesundheitszustandes von Laboratoriumstieren nach chirurgischen Eingriffen und die Behandlung des postoperativen Schmerzes.


1989: Prof. Dr. Beat Gähwiler und Prof. Dr. Harvey S. Singer

Beat Gähwiler, Institut für Hirnforschung der Universität Zürich wird mit dem Doerenkamp-Zbinden-Preis 1989 zum Thema "Alternatives for Animal Experimentation in the Neurosciences and in Epilepsy Research" geehrt. Beat Gähwiler verwendet eine Hirngewebekulturtechnik, die für mannigfaltige Studien im Gebiet der Neurologie angewendet werden kann. Gewebe aus verschiedenen Hirnregionen neugeborener Ratten wird in Schnitte zerlegt und während mehrerer Wochen kultiviert. Schon nach wenigen Tagen wachsen Nervenfasern in das benachbarte Zielgewebe und etablieren dort synaptische Verbindungen, wie das aus Läsions- und Transplantationsversuchen an lebenden Tieren bekannt ist. Diese Methode stellt eine Alternative dar für verschiedene neurophysiologische und -pharmakologische Versuche, die bisher an lebenden Tieren durchgeführt werden mussten. Obschon immer noch Tiere geopfert werden für solche Studien, müssen sie wenigstens nicht leiden. Zudem können aus einem Rattenhirn mehrere Dutzend Gewebeschnitte gewonnen werden, was eine deutliche Verminderung der Anzahl der Tiere bedeutet.

Harvey S. Singer vom Johns Hopkins Hospital in Baltimore, USA, erhält den 2. Platz für seinen Betrag mit dem Titel "Neuronal Hybrid Cell Line NG108 in Epilepsy Research (Study of Anticonvulsant Action and Toxicity)". Darin beschreibt er die Entwicklung einer neuen Zellinie, mit der ein geeignetes in vitro System zur Evaluierung von Medikamenten und anderen Chemikalien aufgebaut werden kann. Die Zellen verfügen über Eigenschaften wie Nervenzellen. Ein wesentlicher Vorteil dieses in vitro Systems, im Vergleich zur Gewebekulturtechnik, ist, dass keine Tiere geopfert werden müssen. Andererseits fehlt der Zellkultur die strukturelle und funktionelle Organisation des Hirngewebes.


1988: Dr. Charles E. Branch

Charles E. Branch, Department of Physiology and Pharmacology, College of Veterinary Medicine, Auburn University, Auburn, Alabama/USA, wird mit dem Doerenkamp-Zbinden-Preis 1988 für "Interactive Video as an Alternative to Live Animal Experimentation on Biomedical Education" geehrt. Auf einer Laserdisc sind die Ergebnisse einer grösseren Anzahl kardiovaskulärer Experimente an Hunden gespeichert. Mit einem PC können die Studenten auf alle Daten der Videodisc zurückgreifen und experimentelle pharmakologische Studien perfekt simulieren. Die Informationen können auch auf andere Tierarten übertragen werden. 


1987: Prof J.E. Heavner

Mit einem Anerkennungspreis ehrt die Doerenkamp-Zbinden Stiftung J.E. Heavner von der Texas Technical University in Lubbock für seinen Beitrag und sein anhaltendes Interesse für das Problem der Schmerzbekämpfung bei Tieren.